DGB/Norbert Füssinger
Am 12.8.1944 wurden ca. 560 Kinder, Frauen und ältere Männer in dem kleinen italienischen Bergdorf Sant’ Anna di Stazzema in den Apuanischen Alpen von der Waffen-SS grausam ermordet. Der Dokumentarfilm „Sant’ Anna“ wurde nicht nur, wie der Untertitel sagt, „um nicht zu vergessen“ realisiert, „sondern er will auch ein Aufruf zur Wachsamkeit sein, weil an anderen Orten in der Welt auch heute Massaker an Unschuldigen und Wehrlosen geschehen.“
Der Film lässt die wenigen noch Lebenden zu Wort kommen. Sie waren damals noch Kinder, die z.T. unter den Leichen ihrer Eltern versteckt, überlebten. Einer von ihnen, Enrico Pieri, hat am 31.1. zusammen mit seiner Anwältin bei der Generalstaatsanwaltschaft in Stuttgart dagegen Beschwerde eingelegt, dass keine Anklage erhoben wird. 2005 hatte die italienische Justiz 10 frühere Angehörige der Waffen-SS zu lebenslanger Haft verurteilt – sie wurden von den deutschen Behörden jedoch nie ausgeliefert.
Der Film ist in deutscher Sprache, die Interviews mit den Überlebenden aber in Italienisch mit deutschen Untertiteln. Die Interviews sind dadurch sehr eindrucksvoll.
Der Film dauert 60 Min.