Deutscher Gewerkschaftsbund

27.10.2012

Der Europakongress in Böblingen setzte Zeichen für lokales Handeln

Über 50 Teilnehmende machen sich stark für ein demokratisches Europa der kleinen Leute

Europakongress

DGB Region Nordwürttemberg

Europa geht es nicht gut – seit drei Jahren begleitet uns der Begriff Eurokrise. Damit wurde ein Hebel angelegt, der die Grundlagen eines gerechten und gemeinschaftlichen Zusammenlebens, auch und gerade über Grenzen hinweg, radikal zerstört. In der Eurozone sind mittlerweile 18 Millionen Menschen ohne Beschäftigung. In Spanien ist z.B. jeder zweite junge Mensch arbeitslos. In Griechenland wurde die Tarifautonomie quasi abgeschafft – vor allem auf Druck der „Troika“, also das durch keine Wahlen legitimierte Dreigespann aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) sowie Internationalem Währungsfonds (IWF).

Wie hängt das alles zusammen? Was soll man glauben und was nicht? Und was kann ich als einzelner in meiner Region unternehmen? Der Europakongress hatte sich zum Ziel gesetzt, Informationen über Sozial- und Demokratieabbau zu geben und gleichzeitig lokale Strategien zu initiieren, die vor Ort öffentlich gemacht werden können.

Es ging dabei hauptsächlich darum, die Teilnehmenden breit zu informieren und gleichzeitig Handlungsformen zu entwerfen, die vor Ort aktiv eingebracht werden können. Europa ist längst nicht mehr nur die Summe von Einzelländern. Aber von oben herab und durch die Medien wird suggeriert, dass alles nur eine Frage von Geld- und Rechenspielchen ist. In Wirklichkeit stehen aber die gesellschaftlichen Grundlagen auf der Kippe, und dies nicht nur in Spanien, Italien und Portugal. Soziale Gerechtigkeit und Teilhabe, gutes Geld für gute Arbeit und eine gute und bezahlbare gesundheitliche und kulturelle Basis sind die Grundpfeiler für ein funktionierendes Land. Deutschland kann es nur gut gehen, wenn es Europa gut geht.

Die TeilnehmerInnen beschlossen am Nachmittag die Böblinger Charta, eine Selbstverpflichtung zum Umgang mit Europa und Wegen aus der Krise. Der Charta angehängt ist eine Liste mit konkreten Forderungen und Aufträgen, mit der in den kommenden Monaten hin die politischen lokalen Entscheider konfrontiert wird und zum Umdenken bewegt werden sollen.


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