Deutscher Gewerkschaftsbund

26.03.2020

Wozu braucht man Gewerkschaften?

Digitalnomade

Jörg Munder

Die Corona-Krise überrannte uns in Rekordzeit, und genauso schnell wird eine Beschäftigungskrise folgen. Schnell wird klar: Gewerkschaften waren und sind notwendig. Wir haben deshalb ein gewerkschaftliches Tutorial zusammengestellt, welches einige der wichtigsten Informationen zur Arbeitswelt zum Nachlesen, Ansehen und Nachhören anbietet. Vielleicht bieten Homeoffice oder die veränderten Bedingungen eine gute Chance, das Wissen aufzufrischen

Die Fragestellung im obigen Video: "Was haben die Gewerkschaften je für uns gemacht?" möchten wir bei diesem Tutorial erweitern um die Überschrift:

Gewerkschaftliche Aufgaben im 21. Jahrhundert

Die Auswirkungen der Krise wird das Land verändern: Die Arbeitslosenzahl steigt rapide an, ebenso die Anzahl der Menschen, die Sozialhilfe beantragen müssen. Die wirklich leidtragenden sind die arbeitenden Menschen. Wir lernen alte (Schutz-)Begriffe ganz neu wieder kennen: Kurzarbeit, Heimarbeit, Mindestlohn, Tarifbindung, Betriebsrat. Sie sind das Ergebnis von jahrzehntelanger gewerkschaftlicher Präsenz. Denn leider ist es so: Betriebe ohne Tarifbindung und gar ohne Betriebsrat verschlechtern als erste die Arbeitsverhältnisse der Beschäftigten. Hire and fire - der Traum vieler deutscher Unternehmen, lässt sich unter dem Deckmantel der Krise viel schneller realisieren - wenn wir nicht aufpassen und einen Riegel vorschieben. Aber auch neu hinzukommene Fragen und Themen gehören zum gewerkschaftlichen Portfolio. Digitalisierung und Industrie 4.0 sind Herausforderungen, denen wir uns stellen. Dazu sollte man jedoch auch wissen, worum es sich dreht.

Die Ausklappmenüs bieten Zugriff auf Beiträge, die sich mit Themen auseinandersetzen, die uns heute schon oder in Zukunft beschäftigen. Natürlich ist die Auswahl längst nicht vollständig, aber sie wird wachsen und bietet jetzt schon Stoff für einige Stunden.

  • Ausländische Berufsabschlüsse

    Ohne Arbeit geht in Deutschland wenig bis gar nichts. Für Migrantinnen und Migranten ist ein Arbeitsplatz oder die Integration in den Arbeitsmarkt von zentraler Bedeutung. Eine weitere Hürde ist oft die fehlenden Anerkennung von Berufen und Studienabschlüssen, die im Ausland erworben wurden. Wie lässt sich diese Berufserfahrung auf nationaler Ebene integrieren und weiterentwickeln? Wir diskutieren mit Studiogästen darüber, wo die Problemstellen sind, wie Betroffenen geholfen wird, welche Instrumente es gibt und was unternommen werden kann. Im Studio sind Falko Blumenthal vom DGB-Bildungswerk BUND, Dr. Stefan Baron von der Agentur Q und Inka Edelmann von der AWO Stuttgart IQ Netzwerk Baden-Württemberg

  • Bedingungsloses Grundeinkommen

    Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE): Soziale Gerechtigkeit oder Mogelpackung? Im Gespräch mit Cuno Brune-Hägele, Geschäftsführer des ver.di-Bezirks Stuttgart

    Das Hartz-IV-System zwingt den Betroffenen eine menschenunwürdige Kontrolle und Überwachung auf. Mit Industrie 4.0 steht uns ein weiterer Rationalisierungsschub und Verlust von Arbeitsplätzen bevor. Kann das Bedingungslose Grundeinkommen diese Probleme lösen? Der Referent Jendrik Scholz ist Abteilungsleiter für Arbeits- und Sozialpolitik beim DGB-Bezirk Baden-Württemberg

  • Betriebsrat

  • Crowdworking

    SWR2-Podcast Geld, Markt, Meinung. Mit Oliver Suchy vom DGB, Abteilungsleiter Digitale Arbeitswelten. Er versucht einen Blick in die Zukunft zu werfen und die Frage zu beantworten, ob wir in zehn Jahren nicht alle ein bisschen Crowdworker sind.

    Die Schulung von union.cms findet auch in Duisburg statt

  • Digitalisierung

    "Die Zukunft der Arbeit wird nicht allein von der Anpassungsfähigkeit an die Digitalisierung bestimmt. Sinnvoll ist weder, wie das Kaninchen vor der "Digitalisierungs-Schlange" in eine Schockstarre zu verfallen, noch darauf zu hoffen, dass die Chancen überwiegen oder gar der Markt es schon richten wird. Notwendig ist eine aktive regionale Strukturpolitik, die das Thema ernsthaft angeht, mit dem Ziel, gute und sichere Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen." Das sagt Julia Friedrich, Abteilungsleiterin für Wirtschafts-, Industrie- und Umweltpolitik beim DGB Baden-Württemberg

    Der ver.di-Bundesvorsitzende Frank Bsirske sprach in Stuttgart über das Thema Digitalisierung in der Arbeitswelt. Er beschäftigt sich in seinem Vortrag vor allem mit den Fragen, wie die grundlegenden Umwälzungen bei der Arbeit durch digitale Veränderungen gerecht und sozial begleitet werden

  • EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit

    Faire Mobilität – ein Projekt gegen die Ausbeutung von osteuropäischen Beschäftigten in Deutschland: Katarina Frankovic berichtet auf dem Europakongress

  • Gesundheitswesen

    An den Krankenhäusern wird herumgedoktort: der Betrieb von Kliniken rein unter wirtschaftlichen Aspekten ruiniert das Gesundheitswesen und die Beschäftigten. Ein Gespräch mit Volker Mörbe, freigestellter Personalrat bei den Stuttgarter Kliniken und Sprecher der ver.di-Vertrauensleute

    Volker Mörbe, Personalrat im Klinikum Stuttgart, spricht über die massive Personalnot in den Krankenhäusern: nach Berechnungen von ver.di fehlen allein in Baden-Württemberg über 17.000 Stellen. Nach einer Studie liegt deshalb das Risiko in Deutschland, im Rahmen einer Krankenhausbehandlung zu versterben, um rund 35% höher als in der Schweiz oder in den Niederlanden. Volker Mörbe wird auch zu diesem Thema am 1. Mai in Stuttgart sprechen.

  • Globalisierung

    Zu deren Ursachen gehören neben Krieg und Umweltzerstörung vor allem Armut und Arbeitslosigkeit: Wenn die Industrieländer (15% der Weltbevölkerung) 62 % aller Weltexporte tätigen, dann wird die relativ niedrige Arbeitslosigkeit bei uns aufrecht erhalten durch Exporte, die für die Entwicklungsländer Industriezerstörung und wachsende Arbeitslosigkeit bewirken. Was tun? Conrad Schuhler ist Vorsitzender des Instituts für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung (ISW) in München

  • Industrie 4.0

    Was ist "Industrie 4.0" und bedeutet dies das Ende der Betriebe? Im Gespräch über Anforderungen und soziale Ausgestaltung mit Welf Schröter vom Forum Soziale Technikgestaltung

  • Künstliche Intelligenz KI

    Künstliche Intelligenz und die Arbeit von morgen (PDF, 811 kB)

    Ein Impulspapier des Deutschen Gewerkschaftsbundes zur Debatte um Künstliche Intelligenz (KI) in der Arbeitswelt.

    Alles Smart: Arbeiten mit künstlicher Intelligenz. Intelligente Maschinen können schon heute juristische Texte übersetzen, medizinische Diagnosen stellen oder mit Kunden kommunizieren – uns also jede Menge Arbeit abnehmen. Was erst mal gut klingt, bereitet vielen aber auch Sorge: Werden uns Roboter und künstliche Intelligenzen den Job wegnehmen? Fest steht vor allem: Die Arbeitswelt wird sich durch KI grundlegend verändern.

  • Leiharbeit

    Der 7. Oktober wurde zum Welttag für menschenwürdige Arbeit erklärt. Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Stuttgart, Uwe Meinhardt, klärt auf über die Folgen, wenn Betriebe Stammarbeitsplätze zu Leiharbeitsplätzen umwandeln

  • Mindestlohn

    Mindestlohn in Europa – europäischer Mindestlohn? Kapital und Regierungen in Europa senken Löhne und Sozialleistungen immer mehr unter das Existenzminimum. Wer die Ursachen dafür bei „Fremden“ festmachen will, schwächt die ArbeitnehmerInnen in ihrem Widerstand. Forderungen für ausreichende Grundsicherungen und gesetzliche Mindestlöhne stärken dagegen den gemeinsamen Kampf. Der Sozialwissenschaftler Professor Rainer Roth ist ein bekannter Kritiker der Höhe von Hartz IV und des heutigen Mindestlohns. Ein Mitschnitt vom Böblinger Europakongress 2016.

    Mindestlohngesetz – was noch alles kommen muss, Gespräch mit Jürgen Reißig von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Stuttgart

  • Mini-Jobs

    Prof. Dr. Gerhard Bosch, Institut Arbeit und Qualifikation: "Der Minijob setzt Fehlanreize, die zu gravierenden Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt führen. 71,2 Prozent der Beschäftigten im Minijob erhalten nur einen Niedriglohn."

  • Passiv-Aktiv-Transfer

    Arbeit reicht immer häufiger nicht zum Leben - über den Aktiv-Passiv-Transfer auf dem zweiten Arbeitsmarkt. Vortrag von DGB-Regionsgeschäftsführer Bernhard Löffler auf der Pro Arbeit 2014

  • Prekäre Beschäftigung

    DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach stellt den DGB-Vorschlag zur Reform von Minijobs vor. DGB-Pressekonferenz am 15. März 2012.

    Was sich momentan an Verwerfungen am Arbeitsmarkt tut, ist mit Neuordnung beschönigend beschrieben. Ein Überblick über den Notstand als Normalfall von Bernhard Löffler, DGB-Regionsvorsitzender Nordwürttemberg auf der Pro Arbeit 2013, einer Konferenz für den zweiten Arbeitsmarkt.

  • Rente

    Wenn nichts passiert, wird das Rentenniveau weiter deutlich sinken und die Regelaltersgrenzen werden weiter steigen: eine Folge der Rentengesetzgebung der letzten 20 Jahre. In Folge dessen wird die Altersarmut dramatisch steigen. Bereits jetzt bekommen ca. eine Million ältere Menschen eine Rente unter dem Existenzminimum. Diese Entwicklung muss gestoppt werden. Mit einer Rentenkampagne wollen die Gewerkschaften einen grundlegenden Neuaufbau der Alterssicherung in Deutschland durchsetzen. Das Alterssicherungssystem ist so umzugestalten, dass wieder eine verlässliche und ausreichende Absicherung im Alter gewährleistet ist, ein früherer Ausstieg aus dem Erwerbsleben ermöglicht wird und die notwendigen Aufwendungen nachhaltig und gerecht finanziert werden. Ein Vortrag von Dr. Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall und dort u.a. für Sozialpolitik zuständig. Einordnung".

  • Sachgrundlose Befristungen

    arbeitsmarktaktuell: Sachgrundlose Befristungen – ein Massenphänomen (PDF, 645 kB)

    Über 3,2 Millionen Menschen in Deutschland arbeiten in befristeten Arbeitsverhältnissen - Tendenz steigend. Befristungen schaffen neben beruflicher Unsicherheit auch niedrigere Löhne. Dabei nutzen Arbeitgeber gesetzliche Regelungen aus, die ursprünglich Arbeitslosigkeit bekämpfen sollten. Der DGB fordert den Gesetzgeber deshalb auf, die Möglichkeit der Befristung ohne sachlichen Grund zu beenden.

  • Strukturwandel

    Dietmar Hexel war Mitglied im geschäftsführenden DGB-Bundesvorstand und spricht über Arbeit im Wandel und betrachtet die Notwendigkeit eines anderen Umgangs mit der Energiewirtschaft. Eine Aufzeichnung von der DGB-Landesbezirkskonferenz am 1.2.2014

  • Tarifautonomie

  • Weiterbildung von Beschäftigten

    Gast im Studio: Malte Meyer vom DGB Bildungswerk BUND, Bereich Migration und Gleichberechtigung, Projekt „Anerkannt" Was will der DGB? Welchen Beitrag soll Arbeitsmarktpolitik leisten? Wir befinden uns in einem grundlegenden Wandel von Arbeit, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Digitalisierung auf der einen und der Klimawandel auf der anderen Seite treiben in ganzen Brancheneinen tiefgreifenden Technologiewandel voran, der zur massiven Umstrukturierung von Produktionsprozessen und Beschäftigung führen wird. Es geht aber auch um die Frage, warum Weiterbildungsmöglichkeiten zwar sehr wichtig und ausbauenswert, alleine aber nicht geeignet sind, soziale Ungleichheiten abzubauen.

  • Zukunft der Gewerkschaften

    Der designierte DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann sprach am 1. Februar 2014 auf der DGB-Bezirkskonferenz Baden-Württemberg über die Aufgaben und die Zukunft der Gewerkschaften, gerade auch in Europa.

    Dr. Rudolf Luz, 1. Bevollmächtigter IG Metall Heilbronn/Neckarsulm war Gastredner auf dem Jahresempfang der DGB-Region Nordwürttemberg zum Thema: „Zukünftige Herausforderungen der Gewerkschaften“.


Nach oben